Surfen in Santa Cruz – Ein Erfahrungsbericht
Oder auch: Wo es gute Surfspots und unfassbar leckeres Essen zu entdecken gibt
„Guter Surf und leckeres Essen“. Das ist die Antwort auf die Frage, warum Portugal ein ausgezeichnetes Surfland ist. Ganz abgesehen davon, dass der Süden gut mit dem Auto oder Flugzeug erreichbar (und dank Europa visumsfrei) ist, hat die portugiesische Küste weltklasse Spots zu bieten. Das ist natürlich auch an der Surfindustrie nicht vorbei gegangen und so reiht sich wie an einer Perlenschnur Surfcamp an Surfcamp – jedes ist natürlich das Beste.
Umso wichtiger ist es, ein Camp zu finden, dass den individuellen Bedürfnissen perfekt gerecht wird. Ich habe mich nach Santa Cruz aufgemacht um für euch zu checken, warum gerade das Surfhaus hier den Surftraum leben lässt.
Der erste Vorteil fiel mir schon bei der Flugbuchung auf, Lissabon kann man quasi von jedem Flughafen in Deutschland gut und günstig erreichen. Ich habe einen Flug mit Germanwings und TAP für 140 Euro aus Düsseldorf ergattert, Yippi. Der nächste Pluspunkt folgt sogleich, wenn man sich nach einem Mietwagen erkundigt. Bei 90 Euro die Woche für einen VW Polo fragt man schnell nochmal nach, ob das denn auch der richtige Preis ist. Und die Antwort ist Ja (!), es ist tatsächlich so günstig hier in Portugal.
Nach dem Touch-Down in Lissabon reichen 45 Minuten Autofahrt um zum Camp zukommen. Aber wo liegt eigentlich Santa Cruz und warum haben wir bisher noch nicht davon gehört? Das schöne Städtchen mit 11 verschiedenen Stränden liegt zwischen Ericeira und Peniche und, wie bereits erahnt, in unmittelbarer Nähe zu Lissabon. Warum es noch nicht so bekannt ist hingegen, kann ich nicht beantworten, denn hier gibt es alles was das Surferherz begehrt. Schöne Restaurants und Bars, saubere Strände und ein Surfspot nach dem anderen, die noch nicht so voll sind wie z.B. in Peniche.
Der nächste Strand ist Praia do Amanha (nur 5 Gehminuten entfernt vom Surfhaus, was ein außergewöhnliches Merkmal für portugisische Surfcamps ist). Die meisten Camps die ich kenne, setzen ein Auto für Strandbesuche voraus, da die Orte fernab der Küste liegen. Aber dies ist in Santa Cruz nicht der Fall: Neben dem „heimischen“ Surfspot liegen weitere Strände in direkter Nähe: Praia Do Navio, Praia do Mirante, Praia do Pisao, Praia da Fisica, Praia do Centro, Praia de Santa Helena, Praia de Santa Cruz, Praia do Guincho, Praia do Formosa und Praia das Amoreiras. Was für eine Auswahl! Alle Spots sind in weniger als 10 Fahrminuten zu erreichen, heißt also selbst bei einem schlechten Swell vor der Haustüre werden einem genügend Alternativen geboten. Packt einen dann aber doch die Sehnsucht nach berühmten und gut genutzten Spots wie Ericeira oder Peniche, ist man auch in 20-30 Minuten am Ziel.
Ich werde von dem Team in Santa Cruz sehr herzlich empfangen. Die ganze Woche über ist der Service sehr gut und man fühlt sich schnell heimisch im Camp, welches liebevoll und sehr stylisch von den Locals Tiago und Stephan hergerichtet wurde. Im Keller findet sich ein großer Raum für Yoga und Ju jitsu, den man jederzeit nutzen kann.
Miri, Raquel und Sarah (ebenfalls Locals) kümmern sich wunderbar um die Gäste. Gerade in Portugal gibt es viele Geheimtipps, besonders was das Essen angeht, und so kann man sich die Tipps der Bande zu Herzen nehmen. Vor allem was das Rahmenprogramm abseits des Surfens angeht, haben die drei stets gute Ideen auf Lager: Zum Beispiel ein Ausflug zum Weintastig oder nach Obidos wo gerade zufällig ein Schokoladenfestival stattfindet. Ein Ausflug zum Surfcontest nach Ericeira? Kein Problem, hier kennt man sich in der Umgebung aus und weiß immer was ab geht.
Darüber hinaus wird noch ein Auflug zum Shaper angeboten. Nicht irgendein Shaper, sondern kein geringerer als der, bei dem auch der deutsche Big-Wave-Surfer Sebastian Steudtner seine Bretter schmieden lässt.
Aber nun zurück zum Wesentlichen: Vor allem der kurze Weg zum täglichen Surfspot hat mich definitiv überzeugt. Das Surfhaus liegt sogar so nah an Meer, dass man sofort nach dem Aufstehen morgens ein Blick auf die Wellen erhaschen kann. Wenn man sich dann auf die Socken macht, führt der Weg zum Spot an typisch portugiesischen Häusern vorbei, die den Ort so charmant erscheinen lassen.
Diesen Charme genießt man natürlich ungern allein. Ein weiterer Punkt, weshalb ich das Camp in Santa Cruz mein Highlight ist: In dem Haus lernt man super schnell neue Leute kennen, aber auch wenn man seine Ruhe haben möchte, werden einem genug Rückzugsorte geboten. In der hauseigenen Küche werden so die Abende zum Kochen in geselliger Runde genutzt. Zweimal bekommen wir ein Dinner vom Haus aus, das die Locals zubereitet haben. Es schmeckt fantastisch, frisch und vor allem vielfältig. Für die Schlemmerliebhaber unter euch ist Portugal auf jeden Fall eine Reise wert, da man auch in der Stadt an fast jeder Ecke gutes Essen bekommt – zu studentenfreundlichen Tarifen.
So vergeht die Woche in Portugal wie im Flug: Die meiste Zeit bin ich auf dem Board und checke einen der Strände zum Surfen aus. Andere Stunden werden damit verbracht das Portugieser-Leben zu genießen: Durch neue Örtchen schlendern, Leute kennenlernen und nicht zuletzt Essen Essen Essen. Mein Fazit nach dem Besuch in Santa Cruz: Wer neben guten Wellen, noch einiges von Portugal zu enorm günstigen Preisen erleben möchte, ist hier genau richtig.. Also: Até à vista!